Das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis sagt einen Wandel in der Regulierung von Kryptowährungen voraus. CEO Michael Gronager sieht in den nächsten fünf Jahren eine von KI gesteuerte Überwachung. Er teilte seine Erkenntnisse kürzlich auf einer Branchenkonferenz in Singapur.
Gronager glaubt, dass KI-Agenten bald Blockchains auf illegale Aktivitäten durchsuchen werden. „Es ist nicht mehr weit entfernt“, sagte er Reportern. Diese Technologie könnte Staatsanwälten und Steuerbehörden bei ihren Ermittlungen helfen.
Der CEO sieht Krypto als bevorzugte Methode zur Aufklärung von Finanzverbrechen. Er nennt deren Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Transparenz als entscheidende Vorteile. Der internationale Umfang von Blockchain-Daten erhöht ihre Attraktivität für Ermittler.
Gronager argumentiert, dass die KI-Automatisierung den Prozess rationalisieren würde. Sie könnte sich überschneidende Anstrengungen zwischen Regierungsabteilungen verhindern, und die Technologie könnte sogar Steuerhinterzieher im Krypto-Bereich identifizieren.
Wer jedoch vor Jahren ausgezahlt hat, könnte der Überprüfung entgehen. Gronager erkennt an, dass es in der Vergangenheit Herausforderungen bei der Krypto-Steuer-Compliance gab. „Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Steuer nicht gezahlt haben, nicht weil Sie es nicht wollten, sondern weil Sie nicht wussten, wie“, erklärte er. Die Landschaft hat sich geändert. Rechtliche und Software-Tools für Krypto-Steuern haben sich verbessert. Gronager glaubt, dass dies Ausreden für die Nicht-Compliance beseitigt. Einige Steuerbehörden setzen bereits KI ein, um potenzielle Steuerhinterzieher zu verfolgen.
Der Datenschutz bleibt ein Anliegen in der Branche. Gronager merkt an, dass Mixer-Protokolle und datenschutzorientierte Kryptowährungen die KI-Verfolgung erschweren könnten. Dennoch berichtet er, dass Datenschutztransaktionen inzwischen weniger als 1 % aller Kryptoaktivitäten ausmachen. Laut Chainalysis wächst das absolute Volumen der Krypto-Kriminalität. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Unternehmens zeigt erhebliche Bewegungen illegaler Gelder. Seit 2019 wurden fast 100 Milliarden Dollar aus bekannten kriminellen Wallets transferiert.
Trotz alledem sieht Gronager ein begrenztes Wachstum bei datenschutzorientierten Kryptowährungen. Er stellt deren Entwicklung der des breiteren Krypto-Marktes gegenüber. „Wenn Sie sich das Wachstum von Privacy-Coins in den letzten fünf bis zehn Jahren ansehen, hat dies nicht denselben Wachstumspfad wie praktisch alles andere verfolgt“, erklärte er.
Die Vorhersagen des CEOs deuten auf eine Zukunft hin, in der Blockchain-Transparenz paradoxerweise die Fähigkeiten der Strafverfolgung verbessert. Mit dem Fortschritt der KI-Technologie könnte die Krypto-Industrie verstärkter Überprüfung und Regulierung ausgesetzt sein.