Mehrere große US-Banken experimentieren derzeit mit Stablecoins, Krypto‑Verwahrung und dem Handel mit digitalen Vermögenswerten in Pilotprojekten mit Coinbase, laut CEO Brian Armstrong.
Was ist passiert
Auf dem New York Times DealBook Summit sagte Armstrong, dass führende Finanzinstitute Krypto‑Infrastruktur zunehmend als Chance statt als Bedrohung sehen, so Bloomberg.
Er nannte keine Namen der teilnehmenden Banken, warnte jedoch, dass Unternehmen, die sich dem Wandel widersetzen, Gefahr laufen, zurückzufallen.
Armstrong trat gemeinsam mit BlackRock‑CEO Larry Fink auf – ein seltenes gemeinsames Gespräch über digitale Vermögenswerte, Tokenisierung und die umfassendere Transformation der Finanzmärkte.
Warum das wichtig ist
Ihr Gespräch fand in einer Phase neuer Unsicherheit bei Kryptopreisen statt – nach starken Rückgängen im vergangenen Monat und anhaltenden Zweifeln, ob die traditionelle Finanzwelt ihre seit Langem versprochenen Pläne zur Integration von Krypto‑Diensten tatsächlich umsetzen wird.
Fink räumte ein, wie drastisch sich seine eigene Sicht verändert hat. Vor Jahren tat er Bitcoin noch als bloßes Werkzeug für illegale Finanzgeschäfte ab.
Heute betreibt BlackRock den größten Spot‑Bitcoin‑ETF der Welt. „Ich sehe einen großen, wichtigen Anwendungsfall für Bitcoin“, sagte Fink und bezeichnete diesen Wandel als eine seiner deutlichsten öffentlichen Kehrtwendungen.
Führungskräfte anderer Großbanken, darunter JPMorgan‑Chef Jamie Dimon, Bank of America‑Chef Brian Moynihan und Citigroup‑Chefin Jane Fraser, zeigen ebenfalls neue Bereitschaft, sich mit dieser Anlageklasse auseinanderzusetzen.
Morgan Stanley hat vor Kurzem begonnen, E*Trade‑Privatkunden Krypto‑Handel anzubieten – ein Zeichen dafür, wie schnell sich die Stimmung an der Wall Street gewandelt hat.
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Die breite Hinwendung zu digitalen Vermögenswerten beschleunigte sich, nachdem die zweite Regierung von Präsident Donald Trump ihr Amt antrat und damit nach Ansicht der Befürworter das bislang krypto‑freundlichste politische Umfeld schuf.
Kongress und Weißes Haus haben der Branche bereits einen ihrer größten Erfolge beschert: einen bundesweiten Regulierungsrahmen für Stablecoins.
Keine dieser Entwicklungen hat jedoch verhindert, dass der Markt abrutscht.
Kryptopreise stehen seit einer im Oktober verkündeten Zollmaßnahme unter Druck und wurden durch Entschuldung und schwindendes Anlegervertrauen weiter geschwächt. Token, die mit Trump‑nahen Projekten oder Persönlichkeiten verbunden sind, wurden besonders hart getroffen.
Armstrong ist dennoch überzeugt, dass der Abschwung nur vorübergehend ist.
Er deutete den Ausverkauf als Pause vor einer breiteren Einführung digitaler Repräsentationen von Aktien, Anleihen, Immobilien und anderen Vermögenswerten.
Fink bekräftigte diese Sicht und verwies auf die geschätzten 4,1 Billionen US‑Dollar, die in digitalen Wallets – überwiegend Stablecoins – gehalten werden, als Beleg dafür, dass tokenisierte Vermögenswerte deutlich mehr Nutzen freisetzen könnten.
Fink beschrieb Bitcoin nicht als Zahlungsmedium, sondern als Absicherung gegen Instabilität.
Er sagte, Anleger würden Bitcoin vor allem aus Sorge um persönliche oder finanzielle Sicherheit kaufen – und aus anhaltender Angst vor dem langfristigen Wertverlust von Vermögenswerten, der durch Staatsverschuldung angetrieben wird.
Beide Führungskräfte deuteten an, dass Kryptoinfrastruktur und Tokenisierung künftig eine immer zentralere Rolle im globalen Finanzsystem spielen werden, auch wenn der Markt kurzfristige Volatilität durchläuft.
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