Standard Chartered hat am Dienstag seinen mehrjährigen Bitcoin-Kursausblick gesenkt und sich auf eine schwächere Unternehmensnachfrage sowie ein langsameres als erwartetes Tempo der ETF-Zuflüsse. berufen.
Die Bank erwartet nun, dass Bitcoin im Jahr 2030 500.000 $ erreicht – eine zweijährige Verzögerung gegenüber ihrer früheren Prognose für 2028.
Was passiert ist
In einer Research-Note, die Yellow.com zur Verfügung gestellt wurde, schrieb der Leiter der Digital-Asset-Forschung Geoffrey Kendrick, dass die jüngste Kursentwicklung eine Neubewertung früherer Annahmen erzwungen habe.
Zwar geht Kendrick weiterhin davon aus, dass Bitcoin im Zeitverlauf neue Allzeithochs erreichen wird, doch der Pfad dorthin dürfte seiner Ansicht nach „langsamer als bisher erwartet“ verlaufen.
Standard Chartered erklärte, dass der deutliche Rückgang um 36 % seit dem Oktober-Hoch von Bitcoin im historischen Rahmen liege und kein Signal für einen erneuten „Krypto-Winter“ sei.
Stattdessen argumentiert die Bank, dass der Halving-Zyklus kein bedeutender Treiber mehr sei und dass langfristige ETF-Allokationen nun größeres Gewicht in der Preisbildung haben.
Die Herabstufung beruht vor allem auf der Erwartung, dass Bitcoin-Treasury- Unternehmen oder Digital-Asset-Treasury-Firmen (DATs) ihre Bitcoin- Bestände nicht wieder in großem Umfang aufbauen werden.
Laut der Bank rechtfertigen die Bewertungen keine ausgeweitete Bilanzexponierung gegenüber BTC mehr, wodurch weitere Unternehmenskäufe unwahrscheinlich seien.
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Während die Bank nicht mit groß angelegten Verkäufen durch DATs rechnet, wird der Sektor nicht länger als wesentliche Nachfragequelle angesehen.
Warum das wichtig ist
Da die Akkumulation durch Unternehmen nachlässt, betrachtet Standard Chartered ETF-Zuflüsse nun als den einzigen verbleibenden langfristigen Katalysator für Preissteigerungen.
Die Bank warnte, dass auch diese Zuflüsse langsamer als bislang angenommen verlaufen könnten, was zu niedrigeren Jahresendprognosen für die Jahre 2026 bis 2029 führt.
Die revidierten Ziele liegen nun bei 150.000 $ für 2026, 225.000 $ für 2027, 300.000 $ für 2028 und 400.000 $ für 2029.
Die Prognose für 2030 bleibt bei 500.000 $, wurde aber zeitlich nach hinten verschoben.
Trotz der Herabstufung hält Standard Chartered daran fest, dass Bitcoin in globalen Portfolios im Vergleich zu Gold strukturell unterrepräsentiert ist und dass institutionelle Allokationstrends sich im Laufe der Zeit fortsetzen dürften.
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