Der Leiter der Digital-Asset-Forschung bei VanEck, Matthew Sigel, sagt, Anleger sollten nicht davon ausgehen, dass der jüngste Rückgang von Marathon Digital um 50 % die Miner-Aktie unterbewertet macht. Er argumentiert, dass deren Kapitalstruktur die Performance weiter verzerren könnte, selbst wenn Bitcoin sich erholt.
Was passiert ist
In einer detaillierten Analyse, die auf X veröffentlicht wurde, erklärte Sigel, Strategy biete eine deutlich verlässlichere, an Bitcoin gekoppelte Anlagechance, und bezeichnete das Softwareunternehmen im Vergleich zu Marathon als „sauberere BTC-Duration“.
Sigel stellte fest, dass sowohl Marathon als auch Strategy in den vergangenen sechs Wochen um mehr als 50 % gefallen sind, die Gemeinsamkeiten damit aber enden.
Marathon wirkt seiner Aussage nach nur auf den ersten Blick attraktiv bewertet, da die Schlagzeilenkennzahlen die 3,3 Milliarden US‑Dollar an wandelbaren Schulden des Unternehmens ignorieren.
Zieht man diese Schulden von den rund 4,9 Milliarden US‑Dollar an Bitcoin-Beständen ab, errechnet Sigel, dass Marathon nur etwa 1,6 Milliarden US‑Dollar an Netto-BTC-Wert hat – deutlich unterhalb der aktuellen Eigenkapital-Marktkapitalisierung von 4,7 Milliarden US‑Dollar.
Warum das wichtig ist
Laut Sigel bedeutet dies, dass Marathon nicht mit einem Abschlag auf seine Bitcoin-Bestände gehandelt wird, sondern im Gegenteil mit einem Aufschlag, sobald die Verbindlichkeiten korrekt berücksichtigt werden.
Er widersprach außerdem der Wahrnehmung eines ungewöhnlich hohen Short-Interesses an der Aktie. Das gemeldete Short-Interesse von 27 % bei Marathon sinke auf etwa 15 %, wenn man hedgebezogene Positionen berücksichtigt, die mit den Wandelanleihen verknüpft sind, sagte er. Bei Strategy falle die Reduktion des Short-Interesses prozentual geringer aus, was darauf hindeute, dass die bärische Positionierung in MSTR eher fundamental als strukturell getrieben sei.
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Sigel hob zudem hervor, dass die Volatilität von Marathon stärker durch Finanzierungsmechanismen als durch Bitcoin selbst getrieben wird.
Das R² von Marathon zu Bitcoin liegt bei etwa 0,4, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Aktienvolatilität aus Kapitalstruktur-Faktoren statt aus BTC-Preisschwankungen stammt.
R² ist eine Kennzahl, die zeigt, wie eng ein Asset einem anderen folgt. Das bedeutet, dass die Marathon-Aktie nur in etwa 40 % der Fälle den Bitcoin-Preis widerspiegelt.
Strategy weist im Gegensatz dazu ein R² von 0,6 auf und ist damit ein reinerer Ausdruck von Bitcoin-Beta.
Die Struktur von Strategy sei zudem übersichtlicher, fügte er hinzu – mit 53 Milliarden US‑Dollar Marktkapitalisierung gegenüber 8 Milliarden US‑Dollar an Anleihen und deutlich weniger hedgegetriebenem Short-Interesse.
Sigels Einschätzung legt nahe, dass Anleger, die nach Bitcoin-korrelierter Anlage suchen, weiterhin Strategy gegenüber Marathon bevorzugen könnten – insbesondere da die Marktvolatilität hoch bleibt und Kapitalstruktur-Risiken eine größere Rolle im Mining-Sektor spielen.
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