Die pseudonyme Mitgründerfigur Sapijiju von Pump.fun's wies Berichte zurück, wonach die Plattform seit Mitte Oktober 436,5 Mio. USDC an die Börse Kraken überwiesen habe, wobei weitere 537,6 Mio. USDC angeblich von Kraken zu Circle zur Einlösung geflossen seien.
Die Blockchain-Analyseplattform Lookonchain markierte die Transaktionen und berechnete, dass Pump.fun zwischen Mai 2024 und August 2025 rund 4,19 Mio. SOL-Token im Wert von etwa 757 Mio. $ zu einem durchschnittlichen Preis von 181 $ verkauft habe.
Sapijiju bezeichnete die Behauptungen als „vollständige Fehlinformation“ und beharrte darauf, dass das Projekt an den Transaktionen zwischen Kraken und Circle nicht beteiligt gewesen sei. „Was passiert, ist Teil des Treasury-Managements von Pump, bei dem USDC aus dem ICO von PUMP in verschiedene Wallets verschoben wurde, damit die Unternehmensmittel reinvestiert werden können“, schrieb er in sozialen Medien.
Die Plattform stellte klar, dass die Gelder aus institutionellen privaten Platzierungen im Juni stammen, bei denen Institutionen PUMP-Token zu 0,004 $ pro Token kauften. Trotz der Kontroverse zeigen On-Chain-Daten von DefiLlama, dass mit Pump.fun gekennzeichnete Wallets weiterhin über 855 Mio. $ in Stablecoins und 211 Mio. $ in SOL halten.
Umsatzrückgang befeuert Spekulationen
Der Zeitpunkt der Transfers fiel mit einem starken Rückgang der monatlichen Einnahmen von Pump.fun zusammen. Die Plattform erwirtschaftete im November 27,3 Mio. $, was einem Rückgang um 53 % gegenüber den 58,9 Mio. $ im September entspricht und den ersten Monat mit Umsätzen unter 40 Mio. $ seit Juli markiert.
Die Reaktion der Community auf Sapijijus Erklärung fiel gemischt aus. Kritiker verwiesen auf offensichtliche Widersprüche in seiner Aussage, wobei ein Nutzer anmerkte: „Zuerst bestreitest du die Beteiligung an Transaktionen zwischen Kraken und Circle, und dann erklärst du sie als ‚Treasury-Management‘ durch die Verschiebung von ICO-Geldern – das ist ein klarer Widerspruch.“
Andere warfen dem Team „Kursmanipulation durch Airdrops“ und Missmanagement vor, das PUMP unter den Ausgabepreis gedrückt habe. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wird PUMP bei 0,0027 $ gehandelt, was einem Rückgang von 32 % gegenüber dem ICO-Preis von 0,004 $ und von mehr als 70 % gegenüber den Höchstständen im September entspricht.
Einige Community-Mitglieder verteidigten jedoch das Recht der Plattform, die ICO-Erlöse diskret zu verwalten. Nutzer Matty.Sol argumentierte, dass Treasury-Bewegungen gängige Praxis nach Token-Verkäufen darstellten.
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Gnosis DAO beendet Partnerschaft mit KPK
In einer separaten Entwicklung stimmte die Gnosis DAO mit 88 % Zustimmung für die Beendigung ihrer Partnerschaft mit Treasury-Manager KPK, ehemals Karpatkey. Die Organisation hinter Safe, CoW Swap, Gnosis Chain und Gnosis Pay verwies auf „umfassende Community-Diskussionen“ über die Performance von KPK, die Kosten und die Ausrichtung an den Zielen der DAO.
Die GnosisDAO-Treasury hält laut DeFiLlama-Daten über 175 Mio. $ an Vermögenswerten. Community-Mitglieder äußerten Bedenken hinsichtlich der Gebührenstruktur von KPK – 1 % des verwalteten Vermögens plus 20 % der erzielten Rendite –, die im GIP-58-Vorschlag von 2022 festgelegt wurde.
Nutzer verwiesen außerdem auf Verluste von 700.000 $ aufgrund eines falsch konfigurierten Balancer-Liquiditätspools und beklagten Kommunikationslücken sowie unzufriedenstellende Erträge.
KPK räumte Kommunikationsversäumnisse ein, hob jedoch Bemühungen hervor, die Betriebskosten von 6,3 Mio. $ im Jahr 2024 auf 2,2 Mio. $ im Jahr 2025 zu senken und eine Gebührenobergrenze von 2 Mio. $ einzuführen. Das Unternehmen merkte an, dass ein unzureichend definierter anfänglicher Leistungsumfang zu stark anwachsenden Verantwortlichkeiten über das Kerngeschäft hinaus geführt habe.
Größere Branchenprüfung
Zweifel an der Effektivität von KPK reichten über Gnosis hinaus. Diskussionen in den Ethereum Name Service-Foren zeigten, dass die Gesamterträge die Inflation nicht übertrafen, wobei Nutzer sachliche Fehler in den Renditeberechnungen des Unternehmens identifizierten.
Die Kontroversen spiegeln Wachstumsschmerzen im DAO-Treasury-Management-Sektor wider, in dem Organisationen zunehmend hinterfragen, ob Dienstleister einen ihren Gebühren entsprechenden Mehrwert liefern. Einige Community-Mitglieder wiesen KPKs Fokus auf Kommunikationsprobleme zurück und stellten nüchtern fest: „Es ist kein Kommunikationsproblem, es ist ein Performanceproblem.“
Die Entwicklungen erfolgen vor dem Hintergrund, dass die DAO der Layer-2-Lösung Scroll ihre Aktivitäten pausierte nachdem ihr Leiter im September zurückgetreten war, was die breiteren Governance-Herausforderungen dezentraler Organisationen unterstreicht.