Der Preis von Bitcoin bleibt in einer engen, wenig volatilen Spanne gefangen, weil Langzeit-Halter weiter Call-Optionen auf der Oberseite verkaufen und damit eine strukturelle Angebotsquelle schaffen, die die Spot-Nachfrage der ETFs überwiegt, so Jeff Park, Head of Alpha bei Bitwise.
In einer Anfang dieser Woche veröffentlichten Analyse erklärte Park, diese Dynamik unterdrücke sowohl die implizite Volatilität als auch den Aufwärtsmomentum des Preises. Dadurch sei BTC trotz stetiger Zuflüsse in börsengehandelte Produkte nicht in der Lage, signifikant nach oben auszubrechen.
Was passiert ist
Park argumentierte, dass ETFs und institutionelle Käufer zwar Spot-BTC akkumulieren und Call-Optionen auf der Oberseite kaufen, diese Ströme jedoch „nicht ausreichen, um den nativen Verkaufsdruck im Optionsmarkt“ aufzuwiegen, der von frühen Bitcoin-Haltern ausgeht, die ihre Altbestände monetarisieren.
Das Ergebnis sei ein Marktumfeld, in dem die implizite Volatilität von rund 63 % Ende November auf etwa 44 % gefallen ist, wodurch die richtungsabhängige Kursbewegung gedämpft wird.
Eines der deutlichsten Zeichen für dieses Ungleichgewicht ist laut Park die starke Divergenz zwischen dem Optionsmarkt des IBIT-ETFs von BlackRock und den nativen Bitcoin-Optionen auf Deribit.
Die länger laufende Call-Skew von IBIT ist positiv geworden, was bedeutet, dass Calls auf der Oberseite mit einem Aufschlag gehandelt werden, während die Call-Skew von BTC selbst negativ bleibt und Optionen auf der Oberseite im Vergleich zur At-the-Money-Volatilität weiterhin günstig bewertet werden.
Auch lesen: Solflare To Offer Native Bank Accounts, Aiming To Fix Crypto’s Broken On-Ramp Problem
Park führt diese Lücke auf entgegengesetzte Positionierungen zurück: ETF-Käufer wollen Aufwärts-Exposure, während Krypto-native Trader dieses weiterhin verkaufen.
Warum das wichtig ist
Da OG-Halter Calls auf ihren bestehenden Bitcoin-Beständen schreiben, führen ihre Trades zu frischem negativem Delta und langer Gamma-Position in den Büchern der Dealer. Das verstärkt Mean Reversion und hält BTC in engen Handelsspannen fest.
Im Gegensatz dazu zwingen IBIT-Call-Käufer die Dealer in Short-Gamma-Hedging, das Aufwärtsbewegungen antreiben könnte, dessen Einfluss jedoch geringer bleibt als das Angebot aus den Krypto-nativen Märkten.
Park verwies auf das sich rasant ausweitende Open Interest auf Deribit, das nun etwa beim Fünffachen des Niveaus von 2022 liegt und stark in Richtung Calls verzerrt ist. Das sei ein weiterer Beleg dafür, dass die dominanten Ströme eher von Volatilitätsverkäufern als von Käufern kommen.
Da die CFTC nun natives BTC als Derivate-Kollateral zulässt, erwartet er ein anhaltendes Wachstum der On-Chain-Optionsaktivität, was potenziell zusätzliches, volatilitätsdämpfendes Angebot schaffen dürfte.
Park erklärte weiter, dass Bitcoin seinen Niedrigvolatilitätsmodus wahrscheinlich erst verlassen wird, wenn entweder das Angebot an Call-Verkäufen nachlässt oder die Nachfrage nach Aufwärts-Exposure in IBIT und anderen ETFs deutlich steigt.
Bis dahin werde, so seine Einschätzung, „Bitcoin wahrscheinlich ein Markt für Trader bleiben“.
Als Nächstes lesen: Trump’s Foreign Policy Sparks Talk Of A New Global Alliance Without Europe

