In einer richtungsweisenden Kehrtwende hat die Vanguard Group ihre Blockade gegenüber Anlageprodukten mit Kryptowährungen beendet und angekündigt, nun den Handel mit regulierten Bitcoin- und Ethereum-börsengehandelten Fonds auf ihrer Brokerage-Plattform zuzulassen.
Was ist passiert
Die Entscheidung, die mit sofortiger Wirkung gilt, markiert eine drastische Wende für den weltweit zweitgrößten Vermögensverwalter, der digitale Assets lange Zeit als zu spekulativ und volatil für langfristige Anleger abgetan hatte, wie Bloomberg berichtete.
Der Schritt verschafft Vanguards riesiger Kundenbasis von über 50 Millionen Anlegern, die gemeinsam mehr als 11 Billionen US‑Dollar verwalten, Zugang zu einigen der beliebtesten Spot-Krypto-ETFs am Markt.
Diese strategische Kurskorrektur ist eine direkte Reaktion auf die überwältigende und anhaltende Nachfrage sowohl von Privatanlegern als auch von institutionellen Kunden.
Seit ihrer regulatorischen Genehmigung Anfang 2024 haben Spot-Bitcoin-ETFs in rasantem Tempo zweistellige Milliardenbeträge an Vermögen angezogen und sind damit zu einem der am schnellsten wachsenden Segmente in der Geschichte der US-Fondsbranche geworden.
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Der konkurrierende Vermögensverwalter BlackRock hält beispielsweise trotz einer jüngsten Marktkorrektur weiterhin rund 70 Milliarden US‑Dollar in seinem iShares Bitcoin Trust (IBIT).
„Die Präferenzen der Anleger entwickeln sich weiter“, sagte Andrew Kadjeski, Leiter Brokerage und Investments bei Vanguard, in einer Mitteilung zur Bekanntgabe der Änderung. „Kryptowährungs-ETFs wurden in Phasen der Marktvolatilität getestet und haben wie vorgesehen funktioniert. Auch die administrativen Prozesse zur Abwicklung dieser Fonds haben sich weiterentwickelt.“
Warum das wichtig ist
Die Richtungsänderung folgt auf die Ernennung von Salim Ramji, einem früheren BlackRock-Manager und bekannten Blockchain-Befürworter, zum CEO von Vanguard im vergangenen Jahr.
Nach den neuen Richtlinien wird das Unternehmen eine ausgewählte Palette von Krypto-Fonds unterstützen, darunter solche, die Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), XRP und Solana (SOL) halten, sofern sie die geltenden regulatorischen Standards erfüllen – eine Behandlung, die mit anderen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Anlagen wie Gold vergleichbar ist.
Vanguard zieht jedoch eine klare Grenze. Das Unternehmen erklärte ausdrücklich, keine Pläne zu haben, eigene Kryptowährungsprodukte aufzulegen.
Darüber hinaus wird es weiterhin Fonds blockieren, die an Meme-Coins gekoppelt sind, die von der Securities and Exchange Commission (SEC) häufig als hochriskante Wertpapiere kritisiert werden.
„Auch wenn Vanguard keine eigenen Krypto-Produkte auflegen wird, bedienen wir Millionen von Anlegern mit unterschiedlichen Bedürfnissen“, erläuterte Kadjeski. „Unser Ziel ist es, eine Brokerage-Plattform bereitzustellen, die Kunden die Möglichkeit gibt, in jene Produkte zu investieren, die sie auswählen.“
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