Bitcoin und Ethereum stehen heute vor einem massiven Optionsverfall, bei dem Verträge im Wert von über 27 Milliarden US‑Dollar auf Deribit auslaufen. Das Ereignis macht mehr als die Hälfte des gesamten Open Interest der Derivatebörse aus und könnte einen der größten strukturellen Neustarts in der Kryptogeschichte markieren.
Was passiert ist: Jahresend‑Verfall
Der heutige Optionsverfall ist deutlich größer als die der vergangenen Woche, da er den letzten Freitag sowohl des Monats als auch des Jahres markiert. Die auslaufenden Optionen umfassen sowohl die monatlichen als auch die vierteljährlichen (Q4 2025) Kontrakte.
Bitcoin steht für 23,6 Milliarden US‑Dollar der auslaufenden Optionen, während Ethereum 3,8 Milliarden US‑Dollar ausmacht.
BTC wird derzeit bei rund 89.155 US‑Dollar gehandelt, ETH bei 2.976 US‑Dollar.
Call‑Optionen dominieren das Spielfeld und übertreffen Puts fast im Verhältnis drei zu eins. Die sogenannten „Max‑Pain“-Niveaus liegen bei etwa 95.000 US‑Dollar für Bitcoin und 3.000 US‑Dollar für Ethereum – Kursmarken, bei denen Optionsverkäufer am stärksten profitieren, während Käufer die größten Verluste hinnehmen müssen.
„Der größte Verfall aller Zeiten – er repräsentiert mehr als die Hälfte des gesamten Open Interest“, erklärten Analysten von Deribit. „Die Ströme nach dem Verfall werden wichtiger sein als der Preis. Beobachten Sie die Positionierungen.“
Rollover‑Aktivität dominiert aktuell den Handelsmarkt. Viele Institutionen verschieben Positionen in Januar‑Kontrakte, um Risiken zu reduzieren, was kurzfristige Optionsdaten verzerrt.
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Warum es wichtig ist: Marktrichtung
Trotz der Größe des Ereignisses wirkt der Markt ruhig. Der implizite 30‑Tage‑Volatilitätsindex (DVOL) von Bitcoin liegt bei etwa 42 %, nachdem er Ende November noch bei 63 % lag, was darauf hindeutet, dass panikgetriebene Ausschläge unwahrscheinlich sind.
Bei Bitcoin dominieren Call‑Optionen im Bereich von 100.000 bis 116.000 US‑Dollar, während der Put bei 85.000 US‑Dollar die beliebteste Wette auf fallende Kurse bleibt.
Ethereum zeigt ein ähnliches Muster mit konzentriertem Call‑Interesse oberhalb von 3.000 US‑Dollar.
Greeks.live weist darauf hin, dass Puts zwar 30 % der jüngsten Block‑Trades ausmachten, dies jedoch nicht als bärisches Sentiment interpretiert werden sollte. Händler, die übrig gebliebene Positionen übernehmen, die von Institutionen abgestoßen wurden, können in diesem Umfeld laut Analysten attraktive Preise finden.
Wie Institutionen mit verbleibenden oder gerollten Positionen umgehen, wird die Kursentwicklung in den ersten Wochen des Jahres 2026 voraussichtlich maßgeblich prägen. Die Entscheidung, das offene Interesse an Put‑Optionen im Dezember um 08:00 Uhr UTC auf Deribit auslaufen zu lassen oder zu verlängern, wird bestimmen, ob das Abwärtsrisiko nur vom Jahresende getrieben ist oder auf einen strukturellen Neustart hindeutet.
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