Circle treibt die Infrastruktur für Machine-to-Machine-Zahlungen voran, indem das Unternehmen seinen USDC-Stablecoin in das x402-Protokoll integriert und damit autonomen KI-Agenten ermöglicht, Mikropayments ohne menschliches Eingreifen auszuführen. Der Stablecoin-Emittent kündigte Pläne an, sein Gateway-Produkt mit x402 zu verbinden und damit eine Grundlage für agentische Hochdurchsatz-Transaktionen über mehrere Blockchain-Netzwerke zu schaffen.
Das x402-Protokoll, das den lange brachliegenden HTTP-Statuscode 402 „Payment Required“ wiederbelebt, hat an Dynamik als Standard für internetnative Zahlungen gewonnen. Die Integration von Circle ermöglicht es KI-Agenten, in Echtzeit programmgesteuert für Dienste wie API‑Zugriff, Datencrawls und Rechenressourcen mit USDC zu bezahlen.
„Circle geht davon aus, dass agentische Zahlungen über x402 an Popularität gewinnen werden und dass x402 insbesondere zu einem attraktiven Protokoll für Hochdurchsatz-Anwendungen werden könnte, etwa für Agenten, die tiefgehende Recherchen durchführen und für Inhalte zahlen, während sie voranschreiten“, erklärte das Unternehmen in einer Stellungnahme.
Die Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Umlauf von USDC auf etwa 77 Milliarden Token angestiegen ist, was laut den jüngsten Berichten von Circle einem jährlichen Wachstum von 78 % entspricht. Der Stablecoin ist inzwischen auf 16 Blockchains aktiv und hat im Jahr 2024 Überweisungen von mehr als 850 Milliarden US‑Dollar zwischen Fiatwährungen ermöglicht.
Was passiert ist
Circle schlägt vor, seine Gateway-Infrastruktur mit dem x402-Zahlungsprotokoll zu integrieren und damit eine kettenabstrahierte Zahlungsschicht speziell für Transaktionen von KI-Agenten zu schaffen. Gateway stellt bereits ein einheitliches USDC-Guthaben über mehrere Blockchains hinweg bereit und erspart Agenten damit das Management getrennter Guthaben auf verschiedenen Netzwerken.
Die Integration führt Batching-Funktionen ein, die Tausende von Mikropayments zunächst Off‑Chain bündeln, bevor sie gemeinsam On‑Chain abgerechnet werden. Dieser Ansatz reduziert die Gas-Kosten und die Latenz pro Transaktion erheblich und macht kontinuierliche Hochfrequenz-Zahlungen für autonome Agenten praktikabel.
Die Arbeit von Circle geht über x402 hinaus und umfasst auch die Teilnahme an der Agent Payments Protocol (AP2)-Initiative von Google Cloud. Google kündigte AP2 im September 2025 als offenen Standard für die Abwicklung von agentengeführten Zahlungen an. Circle trägt gemeinsam mit Coinbase, Ethereum Foundation und MetaMask zur A2A-x402-Erweiterung bei.
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OpenMind, ein Robotik- und KI-Infrastrukturunternehmen aus San Francisco, ist als früher Anwender von x402-Zahlungen hervorgetreten. Das Unternehmen sammelte im August 2025 in einer Finanzierungsrunde 20 Millionen US‑Dollar ein, angeführt von Pantera Capital, mit Beteiligung von Coinbase Ventures, Digital Currency Group, Ribbit Capital und Pi Network Ventures.
Das OM1-Betriebssystem und das FABRIC-Protokoll von OpenMind ermöglichen es Robotern verschiedener Hersteller, Daten zu teilen und Aufgaben über ein dezentrales Netzwerk zu koordinieren. Das Unternehmen hat x402-Zahlungsmodule in seine Systeme integriert, sodass autonome Roboter selbstständig Dienste wie Strom, Transport und Rechenressourcen einkaufen können.
Warum das wichtig ist
Die Konvergenz von Stablecoins und KI-Agenten-Infrastruktur schließt eine grundlegende Lücke im Design autonomer Systeme: wie Maschinen für Ressourcen bezahlen, ohne dass kontinuierliche menschliche Aufsicht erforderlich ist. Traditionelle Zahlungssysteme setzen eine menschliche Autorisierung für jede Transaktion voraus und erzeugen damit Reibung für Agenten, die tausende Mikroentscheidungen eigenständig treffen müssen.
Die Integration von USDC mit x402 ermöglicht neue Geschäftsmodelle für KI-Dienste. Entwickler können nutzungsabhängige Bezahlmodelle für APIs statt monatlicher Abonnements implementieren, sodass Agenten Kosten optimieren können, indem sie nur für tatsächlich verbrauchte Ressourcen zahlen. Dieser Wandel kommt insbesondere Anwendungen mit variabler Auslastung wie Deep‑Research zugute, bei denen Agenten pro Aufgabe Dutzende kostenpflichtige Datenquellen abfragen können.
Die Auswirkungen der Technologie gehen über einfache Mikropayments hinaus. Das AP2-Protokoll von Google Cloud, das x402 für Krypto-Zahlungen einbindet, umfasst über 60 Partnerorganisationen, darunter American Express, Mastercard, PayPal, Salesforce und ServiceNow. Diese branchenweite Ausrichtung deutet darauf hin, dass agentischer Handel zu einer bedeutenden Zahlungskategorie werden könnte, wenn die Fähigkeiten von KI weiter zunehmen.
Circles Rolle als zweitgrößter Stablecoin-Emittent und erster Anbieter mit MiCA-Compliance in der Europäischen Union positioniert USDC als regulierte Option für institutionelle Agenten-Deployments. Das Cross‑Chain Transfer Protocol des Unternehmens hat bereits USDC-Transfers im Wert von über 20 Milliarden US‑Dollar über Netzwerke hinweg ermöglicht und zeigt damit eine technische Infrastruktur, die Transaktionsvolumen im Agentenmaßstab unterstützen kann.
Der Robotiksektor stellt eine weitere Grenze für die x402-Adoption dar. OpenMinds Gründer, der Stanford-Professor Jan Liphardt, beschreibt die Vision des Unternehmens als das Schaffen „des Bindegewebes, das der Robotikindustrie gefehlt hat“, um Maschinen zu befähigen, sich hersteller- und plattformübergreifend wirtschaftlich zu koordinieren. Diese Interoperabilität könnte den Einsatz autonomer Systeme in Industrieautomation, Logistik und Dienstleistungssektoren beschleunigen.
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