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EU erweitert Visa- und Mastercard-Gebührenuntersuchung, die zwei Drittel der Zahlungen in der Eurozone abdeckt

EU erweitert Visa- und Mastercard-Gebührenuntersuchung, die zwei Drittel der Zahlungen in der Eurozone abdeckt

EU erweitert Visa- und Mastercard-Gebührenuntersuchung, die zwei Drittel der Zahlungen in der Eurozone abdeckt

Europäische Kartellregulierungsbehörden haben ihre Untersuchung der Gebührenstrukturen von Visa und Mastercard ausgeweitet. Sie verteilen Fragebögen an Terminalanbieter und Zahlungsunternehmen, während die Prüfung potenziell wettbewerbswidriger Praktiken durch die beiden dominanten Kartenverarbeiter intensiviert wird. Die Untersuchung, die im September nach Beschwerden von Händlern begann, umfasst nun eine umfassendere Prüfung, wie die Unternehmen ihre Marktposition im Zahlungssystem der Eurozone nutzen.


Was man wissen sollte:

  • EU-Regulierungsbehörden untersuchen die Gebührenstrukturen von Visa und Mastercard nach Beschwerden von Händlern und Zahlungsunternehmen über wettbewerbswidrige Praktiken
  • Die beiden Unternehmen verarbeiten etwa zwei Drittel aller Kartenzahlungen in der Eurozone, was ihnen eine erhebliche Marktdominanz verleiht
  • Ein neuer Fragebogen, der an Terminalanbieter und Zahlungsunternehmen gesendet wurde, könnte zu formellen Anklagen führen, wenn Regulierungsbehörden Beweise für Marktmissbrauch finden

Untersuchung zielt auf Marktbeherrschung ab

Der neueste Fragebogen der Europäischen Kommission stellt eine bedeutende Eskalation der regulatorischen Prüfung der Geschäftspraktiken der Zahlungsriesen dar. Beamte suchen detaillierte Informationen über Gebührenstrukturen, die zwischen 2017 und 2024 eingeführt wurden, einschließlich der Einführung neuer Gebühren und Änderungen bestehender Dienstleistungen.

Die Untersuchung zielt speziell darauf ab, wie Visa und Mastercard Gebührenerhöhungen gegenüber Zahlungsdienstleistern kommunizieren.

Regulierungsbehörden wollen verstehen, welche Programmschemata und Verarbeitungsdienstleistungen für Zahlungsunternehmen verpflichtend sind. Sie untersuchen, ob die beiden Verarbeiter ausreichende Klarheit über Gebührenstrukturen bieten und angemessene Bekanntmachungsfristen für Änderungen einhalten. Der Fragebogen fordert auch Informationen zu Beschwerdeabwicklungsprozessen an und fragt die Befragten nach Beschwerden, die in den letzten sieben Jahren eingereicht wurden, sowie nach den Bearbeitungsfristen.

Der Umfang der Untersuchung spiegelt die wachsende Besorgnis über die Fähigkeit der Unternehmen wider, Gebühren in ihren Netzwerken durchzusetzen. Branchenquellen deuten an, dass die Kommission möglicherweise einen Fall aufbaut, dass Visa und Mastercard dominante Marktpositionen innehaben und diese Dominanz potenziell durch ihre Preisstrategien missbrauchen.

Unternehmen verteidigen Gebührenstrukturen

Beide Zahlungsanbieter haben ihre Gebührenstrukturen als repräsentativ für den Wert verteidigt, den sie dem finanziellen Ökosystem bieten. Mastercard betonte sein Engagement, Verbrauchern und Unternehmen sichere, bequeme Zahlungsoptionen zu bieten, die „problemlos und sorglos“ sind. Der Sprecher des Unternehmens hob die Wahlmöglichkeiten und Flexibilität hervor, die ihre Dienstleistungen den Nutzern in verschiedenen Zahlungsszenarien bieten.

Visa verfolgte eine ähnliche defensive Haltung und argumentierte, dass seine Gebühren dem erheblichen Wert entsprechen, der Finanzinstituten, Händlern und Verbrauchern in ganz Europa geliefert wird. Das Unternehmen verwies speziell auf seine „extrem hohen Sicherheits- und Betrugspräventionsstufen“ und „nahezu perfekte betriebliche Belastbarkeit und Zuverlässigkeit“ als Rechtfertigungen für seine Gebührenstruktur.

Die Antworten der Unternehmen unterstreichen die Herausforderung, der sie sich bei der Rechtfertigung ihrer Preisstrukturen gegenüber den Regulierungsbehörden gegenübersehen. Ihre gemeinsame Verarbeitung von etwa zwei Dritteln der Kartenzahlungen in der Eurozone gibt ihnen erheblichen Handlungsspielraum bei Gebührengesprächen mit Zahlungsdienstleistern und Händlern.

Regulierungsterminplan und nächste Schritte

Die Kommission hat eine Frist bis zum 2. Juni für die Antworten auf den neuesten Fragebogen gesetzt. Dieser Zeitplan deutet darauf hin, dass die Regulierungsbehörden bewusst, jedoch stetig auf mögliche Durchsetzungsmaßnahmen zusteuern. Die Ausweitung der Untersuchung von Einzelhändlern und Händlern auf Terminalanbieter und Zahlungsunternehmen weist auf eine umfassende Überprüfung der Marktdynamik hin.

Industriebeobachter weisen darauf hin, dass der Fokus des Fragebogens auf verpflichtenden Dienstleistungen und Transparenz der Gebühren ein Hinweis darauf sein könnte, dass die Kommission beabsichtigt, formelle Dominanzfeststellungen zu treffen. Solche Feststellungen wären notwendig für alle nachfolgenden Missbrauchsanzeigen nach dem EU-Wettbewerbsrecht.

Die Untersuchung stellt einen Teil der breiteren europäischen regulatorischen Prüfung großer Technologie- und Finanzdienstleistungsunternehmen dar. Die Zahlungsabwicklung gewinnt eine immer größere Bedeutung für den europäischen Handel, wodurch Gebührenstrukturen zu einem entscheidenden Thema für Regulierungsbehörden werden, die wettbewerbswidrige Praktiken überwachen.

Abschließende Gedanken

Die erweiterte Untersuchung der Europäischen Kommission in Bezug auf die Gebührenstrukturen von Visa und Mastercard spiegelt die wachsenden regulatorischen Bedenken in Bezug auf die Marktkonzentration bei der Zahlungsabwicklung wider. Mit Antworten, die Anfang Juni fällig sind, könnte die Untersuchung zu bedeutenden Änderungen führen, wie die dominanten Anbieter ihre Gebühren in der Eurozone strukturieren und kommunizieren.

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungszwecken und sollten nicht als Finanz- oder Rechtsberatung betrachtet werden. Führen Sie immer Ihre eigene Recherche durch oder konsultieren Sie einen Fachmann, wenn Sie mit Kryptowährungsanlagen umgehen.
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