Chefökonom & Globalstratege Peter Schiff bereitet den Start eines tokenisierten Goldzahlungssystems vor, das seiner Ansicht nach die Nutzung von Gold als Geld modernisieren wird.
Die Struktur ermöglicht es Kunden, verwahrtes, zugeordnetes Gold zu kaufen und es physisch oder in Tokenform abzuheben.
In einer Debatte mit Binance‑Gründer Changpeng Zhao auf der Binance Blockchain Week beschrieb Schiff den Mechanismus als digitalen Anspruchsschein, bei dem „der Token das Eigentum an Gold repräsentiert“ und so Eigentumsübertragungen ermöglicht, während das Metall eingelagert bleibt.
Er argumentierte, dass die Tokenisierung die Teilbarkeit, Portabilität und Eignung von Gold für Zahlungen erhöht, ohne seinen zugrunde liegenden Wert zu verändern. Der Wert von Gold, so sagte er, rühre von dem her, „was man als Metall damit tun kann“ – eine Eigenschaft, die Bitcoin seiner Ansicht nach fehlt.
CZ kontert: Bitcoin funktioniert bereits als Geld
Zhao hielt dagegen, dass Bitcoin bereits weltweit monetäre Relevanz erreicht habe. Er verwies auf weitverbreitete Nutzung, Verbesserungen der Infrastruktur und Krypto‑Zahlungswege, die in Schwellenländern genutzt werden.
Laut CZ wächst der Wert von Bitcoin mit der Verbreitung: „Wenn Menschen es nutzen, hat es Wert.“
CZ wies die Ansicht zurück, Bitcoin sei rein spekulativ oder nutzlos, und betonte, dass Millionen von Binance‑Nutzern damit Transaktionen durchführen und dass Krypto‑Debitkarten Guthaben am Verkaufsort effektiv umwandeln. Für Alltagsnutzer, so argumentierte er, ermögliche Bitcoin bereits eine praktische Abwicklung, unabhängig davon, wie Händler Gelder empfangen.
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Konkurrenz um Wertspeicher und Zahlungseignung
Schiff beharrte darauf, dass der Vergleich fehlerhaft sei, weil Bitcoin für die Abwicklung einer Transaktion in Fiat verkauft werden müsse.
Er hielt daran fest, dass Bitcoin‑Übertragungen im Grunde Übertragungen von „Nichts“ seien, während tokenisiertes Gold das Eigentum an einem Vermögenswert mit industrieller und monetärer Nachfrage vermittle. Zudem wiederholte er seine Ansicht, dass die langfristige Struktur von Bitcoin einem „dezentralisierten Ponzi‑Schema“ gleiche, das von anhaltenden spekulativen Zuflüssen abhänge.
CZ wies diese Darstellung zurück und erklärte, dass die technologischen Eigenschaften von Bitcoin, seine Liquidität und seine weltweite Nutzerbasis es vom Rest des Kryptomarktes abheben.
Er betonte, dass „was immer man mit Gold machen kann … wir in Bitcoin machen können“, räumte jedoch ein, dass tokenisiertes Gold als eigene Anlageklasse koexistieren könne.
Auf dem Weg zu einem zukünftigen Marktkonflikt: Bitcoin vs. tokenisiertes Gold
Der Austausch machte zwei konkurrierende Visionen künftiger digitaler Werte deutlich: dezentralisierte Inhaberinstrumente wie Bitcoin gegenüber rohstoffgedeckten Token, die in physischen Reserven verankert sind. Schiff argumentierte, dass Händler angesichts weltweit zunehmender Inflation früher oder später Zahlungen lieber in Gold denominiert sehen werden.
CZ hingegen ist der Ansicht, dass Bitcoin bereits eine globale Fluchtgeschwindigkeit erreicht hat und das dominierende digitale Geldnetzwerk bleiben wird.
Trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten lud CZ zur Zusammenarbeit ein und sagte Schiff, er sei offen dafür, den Goldtoken bei Binance zu listen – eine Anerkennung, dass tokenisierte Rohstoffe möglicherweise doch Teil der künftigen Architektur der Kryptoökonomie werden könnten.
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