BitMEX-Mitbegründer Arthur Hayes hat eine schonungslose Einschätzung der finanziellen Stabilität von Tether (USDT) abgegeben. Er meint, dass ein deutlicher Rückgang der Gold- und Bitcoin-Positionen des Stablecoin-Emittenten dessen Eigenkapital potenziell auslöschen und USDT technisch insolvent machen könnte.
Was ist passiert
Seine Analyse folgt auf Tethers neuesten Bericht zur Aufschlüsselung der Reserven, der zeigt, dass das Unternehmen erhebliche Positionen sowohl in Edelmetallen als auch in Bitcoin hält.
Laut dem Bericht belaufen sich Tethers Goldbestände auf 12,92 Milliarden US‑Dollar, während die Bitcoin-Position 9,86 Milliarden US‑Dollar beträgt. Zusammen ergeben sich damit rund 22,78 Milliarden US‑Dollar an Engagement in diesen volatilen Anlagen.
Hayes erklärte, dass „ein Rückgang der Gold- + BTC-Position um ungefähr 30 % ihr Eigenkapital auslöschen würde und USDT dann theoretisch insolvent wäre.“
Diese Berechnung deutet darauf hin, dass ein kombinierter Rückgang dieser beiden Anlageklassen um rund 6,83 Milliarden US‑Dollar Tethers finanzielles Polster beseitigen könnte.
Der Reservenbericht von Tether weist Gesamtvermögenswerte von 181,22 Milliarden US‑Dollar aus, die seine Stablecoin-Verpflichtungen decken.
Der Großteil der Reserven verbleibt in konservativen Instrumenten, darunter US‑Staatsanleihen (112,42 Milliarden US‑Dollar), Rückkaufvereinbarungen (insgesamt 21,05 Milliarden US‑Dollar) und Geldmarktfonds (6,41 Milliarden US‑Dollar). Bargeld und Bankeinlagen machen lediglich 30,1 Millionen US‑Dollar der gesamten Reserven aus.
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Hayes spekulierte weiter, dass sich Tether „in den frühen Innings eines massiven Zins-Trades“ befinde und sich damit auf mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve positioniere, die seine Zinserträge aus traditionellen Anlagen verringern würden.
Warum das wichtig ist
Der Schritt in Richtung Gold und Bitcoin stellt Hayes zufolge eine strategische Verschiebung zu Vermögenswerten dar, die „theoretisch durch die Decke gehen sollten, wenn der Preis des Geldes fällt“.
Die prominente Krypto-Persönlichkeit sagte zudem eine verstärkte Prüfung durch große Inhaber und Börsen voraus. Diese würden demnach „eine Echtzeitansicht ihrer Bilanz verlangen, um das Solvenzrisiko von Tether zu beurteilen.“
Hayes rechnet mit erhöhter Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien für seine Analyse, insbesondere von Medien, die Tethers Absicherung durch Howard Lutnick von Cantor Fitzgerald kritisch sehen.
Die Zusammensetzung der Tether-Reserven hat sich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Das Unternehmen hat nach und nach Engagements in nicht-traditionellen Vermögenswerten wie Bitcoin, Gold und anderen Anlagen im Umfang von insgesamt 3,87 Milliarden US‑Dollar aufgebaut.
Das Unternehmen hält außerdem 14,6 Milliarden US‑Dollar an besicherten Krediten, was eine weitere Komplexitätsebene in seine Bilanz einbringt.
Yellow.com hat Tether-CEO Paolo Ardoino um eine Stellungnahme gebeten.
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