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Deutsche Bank: Trump-Zölle könnten das US-BIP-Wachstum unter 1 % drücken

Deutsche Bank: Trump-Zölle könnten das US-BIP-Wachstum unter 1 % drücken

Deutsche Bank: Trump-Zölle könnten das US-BIP-Wachstum unter 1 % drücken

Präsident Donald Trumps umfassende Zollankündigung hat ernsthafte Bedenken hinsichtlich potenzieller langfristiger Schäden für die globalen Märkte, die US-Wirtschaft und die internationalen Beziehungen ausgelöst, so eine deutliche Warnung von Forschern der Deutschen Bank. Die Analyse der Bank zeigt, dass US-Aktien in einem globalen Handelskriegsszenario erheblich ausgesetzt sind, mit bereits erkennbaren Welleneffekten in Form von starken Marktrückgängen.


Was man wissen sollte:

  • Trumps vorgeschlagene Zölle stellen die größte Störung des globalen Handels seit den 1970er Jahren dar
  • Forscher der Deutschen Bank prognostizieren nun ein US-Wachstum unter 1 % mit Arbeitslosigkeit nahe 5 %
  • Ohne einen „eleganten Ausweg“ könnten die Zölle die internationalen Beziehungen für Jahrzehnte grundlegend verändern

Die letzte Woche angekündigten Zölle, die mindestens 10 % Abgaben auf Waren aus fast allen Auslandsländern erheben sollen, von denen einige über 50 % liegen, haben die Märkte ins Straucheln gebracht. Trotz weit verbreiteter Kritik und Vergeltungsdrohungen internationaler Partner bleibt Trump entschlossen in seinem Engagement für den Plan, den er als Verbesserung für Amerikas Handelsposition ansieht.

Diese harte Haltung hat dazu beigetragen, was die Deutsche Bank als den viertschlechtesten zweitägigen Börsenrückgang seit dem Zweiten Weltkrieg beschrieb. Jim Reid, der globale Leiter der makroökonomischen und thematischen Forschung der Bank, und sein Team charakterisierten die Zolleinführung nicht nur als seismischen Schock für den internationalen Handel, sondern auch als die „größte Steuererhöhung für den amerikanischen Verbraucher“ seit dem Vietnamkrieg.

Die Forscher betonten eine kritische Korrelation zwischen dem bestehenden Handelsrahmen und der wirtschaftlichen Prosperität Amerikas. Dieses System hat es US-Unternehmen ermöglicht, von optimierten Lieferketten, erweiterten Märkten und dem Zugang zu billigeren Arbeitskräften in Entwicklungsländern zu profitieren. Der Abbau dieses Rahmens könnte die Betriebskosten erheblich erhöhen und die Gewinnmargen schmälzen, was letztendlich stark auf den Aktienbewertungen lasten würde.

„US-Aktien waren wohl die ultimativen Nutznießer dieser Ära und haben daher überproportional viel zu verlieren, wenn sie auseinanderbricht, insbesondere wenn die Ausgangsbewertungen so hoch waren“, bemerkte das Deutsche Bank-Team in seinem Montagsbericht, der mit einem weiteren Tag starker Marktverluste weltweit zusammenfiel.

Wirtschaftsaussichten werden zunehmend bedrohlich

Die wirtschaftliche Prognose erscheint angesichts dieser Entwicklungen zunehmend düster. Die neuesten Projektionen der Deutschen Bank zeigen, dass das US-Wachstum Mühe hat, in diesem Jahr 1 % zu erreichen, wobei die Arbeitslosigkeit möglicherweise auf 5 % steigt und die Kerninflation bis auf 4 % zulegt.

Die Forscher räumten ein, dass diese Zahlen angesichts der jüngsten Marktturbulenzen bereits zu optimistisch sein könnten.

„Angesichts der Marktbewegungen und der monumentalen Unsicherheit in den letzten Tagen könnte dies durchaus zu optimistisch sein“, warnten sie und deuteten an, dass Trumps unnachgiebige Haltung die Bühne für anhaltende Marktvolatilität bereitet hat.

Auch die Ökonomen von UBS haben sich dem Chor der Besorgnis angeschlossen und ihre Wirtschaftsprognosen deutlich nach unten korrigiert. Sollten die Zölle durch Verhandlungen nicht angepasst werden, prognostizieren sie nun ein reales US-BIP-Wachstum von nur noch 0,4 % in diesem Jahr - ein dramatischer Rückgang gegenüber ihrer vorherigen Schätzung von 1,6 %. Darüber hinaus erwarten sie eine Preissteigerung von 2,2 % bei einer Kerninflation von 4,6 % bis zum Jahresende.

Als Reaktion auf diese sich verschlechternden Bedingungen sagen die Ökonomen von UBS voraus, dass die Federal Reserve dieses Jahr Zinssenkungen von insgesamt 1 Prozentpunkt umsetzen wird, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Dies stellt eine erhebliche Verschiebung der geldpolitischen Erwartungen dar, die direkt durch die Zollerklärung ausgelöst wurde.

Die Analyse der Deutschen Bank ging über die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen hinaus und warnte, dass, sollte Trump „verdoppeln“ anstatt eine diplomatische Lösung zu finden, die Konsequenzen weit über 2025 hinausreichen würden. Die Forscher glauben, dass ein solches Szenario „enorme globale Auswirkungen“ für „Jahre und Jahrzehnte“ hätte und möglicherweise grundlegende Aspekte der internationalen Zusammenarbeit neu gestalten würde.

Das Team der Bank betonte, dass der Zusammenbruch internationaler Handelsvereinbarungen unvermeidlich die breiteren Beziehungen Amerikas in Bezug auf „Verteidigung, Geopolitik und die multilaterale regelbasierte Weltordnung“ beeinträchtigen würde. Dies deutet auf eine grundlegende Umstrukturierung der internationalen Machtverhältnisse hin, die die Ära nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt haben.

Abschließende Gedanken

Die potenziellen Auswirkungen von Präsident Trumps Zollpolitik gehen weit über die unmittelbaren Marktreaktionen hinaus und drohen, die globalen Wirtschaftsstrukturen und internationalen Beziehungen grundlegend zu verändern. Da die Märkte weiterhin negativ reagieren und sich die Wirtschaftsprognosen verschlechtern, werden die kommenden Wochen entscheidend sein, um festzustellen, ob diplomatische Lösungen einen tiefgreifenderen globalen wirtschaftlichen Umbruch verhindern können.

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungszwecken und sollten nicht als Finanz- oder Rechtsberatung betrachtet werden. Führen Sie immer Ihre eigene Recherche durch oder konsultieren Sie einen Fachmann, wenn Sie mit Kryptowährungsanlagen umgehen.
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